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"Man muss sich schlau machen und muss sich einmischen. So können wir auch von unten Dinge bewegen, ohne auf die "da oben" warten zu müssen."

Prof. Dr. Mojib Latif, beteiligter Experte im Schuljahr 2012/13

24. November 2023
von Veronika Deisenrieder
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KIDZ PAZ-NOWn Kick-Off Workshop 23/24

Am 07.11.23 trafen erstmals rund 70 Schüler*innen und Lehrer*innen der beiden vierten Klassen der Landecker Schulen sowie der dritten Klasse der MS Paznaun mit gesellschaftlichen Partner*innen und dem wissenschaftlichen Team der Universität Innsbruck und der medizinischen Universität Innsbruck in der Aula des BORG Landeck zusammen.

Zu Beginn erfolgte eine Reflexion über die Impressionen der gemeinsamen Geländetage im Jamtal. Danach wurden die erstmalig teilnehmenden Partner*innen aus dem künstlerischen Bereich – Frau Mag. Helga Madera und Herr Mag. Michael Engele – vorgestellt (Abbildung 1).

Abbildung 1: Links: Künstler Michael Engele, Projektleiter Univ. Prof. Dr. Lars Keller und Künstlerin Helga Madera, Rechts: Daniela Engl von der Lawinen- und Wildbachverbauung Tirol (Foto: Karin Oberauer)

Einige weitere Partner*innen aus der Gesellschaft stellten sich vor, wie der Gründer des Kriseninterventiosteams (K.I.T.) und ehemaliger Diakon von Galtür Herr Karl Gatt, geologische Expert*innen, wie Frau Dr. Andrea Engl von der Lawinen-und Wildbachverbauung Tirol sowie Herr Werner Schwaz und außerdem der Kommandant der Feuerwehr Landeck Herr Christian Mayer (Abbildung 1).

Danach wurden erneut forschend-kreativ in schul- und generationsübergreifenden Kleingruppen zum Thema Labiles Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt zusammengearbeitet in Form von Collagen und außerdem Kurzgeschichten zum Thema Wie muss mein Lebensraum in 2040 sein, damit ich noch immer dort leben möchte (Abbildung 2)?

Abbildung 2: Ausgewählte Gruppenarbeiten von Schüler*innen und Expert*innen (Foto: Veronika Deisenrieder).

Die Veranstaltung wurde feierlich abgerundet durch eine musikalische Einlage eines Schülers der MS Paznaun (Abbildung 3).

Abbildung 3: Mateo Spiss rundete die Veranstaltung mit einem traditionellen Tiroler Marsch ab (Foto: Lena Schäffer).

Wir danken herzlich allen beteiligten Partner*innen für den gelungenen Auftakt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

24. November 2023
von Veronika Deisenrieder
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KIDZ PAZ-NOWn Kunstraum Fluchthorn 16. bis 18.10.23

Zu Beginn des neuen KIDZ PAZ-NOWn Schuljahres verbrachten die Schüler*innen und Lehrer*innen der Schulen BORG Landeck, PTS Landeck und der MS Paznaun jeweils mit einem interdisziplinären Team aus Fachexpert*innen aus der Praxis, einem (Landschafts-)Künstler und Wissenschaftler*innen der Universität Innsbruck im Jamtal. Unter dem Motto „Leben im labilen Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt“ wurden gemeinsam über den Tag verteilt verschiedene forschend-kreative Aktionen umgesetzt. Begonnen am Flussbett des Futschölbaches Nahe der Jamtalhütte wurden Bögen aus Stein gebaut (Abbildung 1) und deren Bedeutung für das persönliche Leben und für die Gesellschaft durch die Schüler*innen reflektiert.

Abbildung 1: Schüler*innen der PTS Landeck vor ihrem selbstgebauten Steinbogen.

Anschließend ging es weiter hinauf mit Stopps an selbstgewählten Orten, wo verschiedene Naturklänge erzeugt und aufgenommen wurden. Nach einer guten Stunde wurde schließlich die Plattform erreicht, wo in Panoramaperspektive jeweils der Fluchthornferner und der Jamtalferner mitsamt seinen Unfermoränen gut sichtbar waren (Abbildung 2).

Abbildung 2: Fluchthornferner mitsamt der Abrissrinne des Felssturzes (links), Jamtalferner (rechts).

Gemeinsam mit den Fachexpert*innen und Wissenschaftler*innen wurden die hinter diesen beiden markanten Landschaftsformen stehenden, aktuellen Entwicklungen diskutiert: der Felssturz des Fluchthorn-Gipfels am 11. Juni 23 aufgrund von Permafrostschmelze und der kontinuierliche Rückgang der Gletscherfläche des Jamtalferners. In einer Diskussion auf Augenhöhe wurde gemeinsam der Ursache und Wirkung dieser Naturgefahren und -ereignisse auf den Grund gegangen. Diese Veränderungsprozesse wurden dann von Schüler*innen durch einen Scherenschnitt festgehalten. Mit einer Frottage auf markanten Steinstrukturen wurde abschließend nochmals das labile Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt aufgegriffen.

Abbildung 3: Scherenschnitt des Jamtalferners (links) und Frottage (rechts) der Schüler*innen des BORG Landeck.

Diese Exkursion legte den Grundstein für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schule, Praxis und Universität. In anregender, authentischer Umgebung wurde ein erster Kontakt zu Fachexpert*innen und -inhalten sowie zu Fragestellungen des Projekts KIDZ PAZ-NOWn hergestellt. Lernende konnten dabei Ihr Wissen auf natürliche Weise mit alten und neuen Erfahrungen verbinden.

Wir danken allen Teilnehmenden für die produktivenwebsiteweb Geländetage!

*copyright Fotos: Dr. Lars Keller

9. November 2023
von Karin Oberauer
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k.i.d.21 – Lehrer:innenfortbildung 2023/24

Hintergrund

Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens rücken komplexe Zusammenhänge zwischen Energieversorgung, Friedenssicherung und Nachhaltigkeit ins Zentrum der Diskussionen. Fragen zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sowie speziell der Bildung für nachhaltige Entwicklung nehmen dabei Schlüsselrollen für eine positive Zukunftsentwicklung ein.

Die Kinder und Jugendlichen von heute werden ihr ganzes Leben lang und mit zunehmender Intensität mit den aus dem Klimawandel resultierenden persönlichen wie gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sein. Die Forschungs-Bildungs-Kooperation k.i.d.Z.21 (kompetent in die Zukunft) feiert im heurigen Projektjahr ihr 12-jähriges Jubiläum. Über den gesamten Zeitraum hinweg ist k.i.d.Z.21 durch kontinuierliche Weiterentwicklung und wissenschaftliche Begleitung nicht nur im deutschsprachigen Raum zu einem einmaligen Klimabildungsprojekt geworden, sondern auch international bekannt geworden. Als Langzeitstudie kommt k.i.d.Z.21 auf nationaler wie internationaler Ebene hohe Bedeutung zu, Lehrer*innen, das BMBWF, die Bildungsdirektionen wie auch die Scientific Community messen ihm Leuchtturmcharakter bei. Nach wie vor steckt die Forschungs-Bildungs-Kooperation k.i.d.Z.21 voller Innovationsgeist, darum laden wir Sie und Ihre Schüler*innen herzlich ein, Teil unseres progressiven und optimistischen Teams zu werden das für Klimawandelbildung brennt.

Zielgruppe

Wir freuen uns auf ein buntes Teilnehmerfeld! „Bunt“ versteht sich zum einen als „fächerverbindend“: Lehrpersonen aller Fächer (z.B. BU, GW, CH, GSP, ETH, RK, PH, ERN, etc.) sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. „Bunt“ versteht sich aber auch als „schulartenübergreifend“: Das Angebot richtet sich an Lehrpersonen der AHS- Unter- und Oberstufe, Berufsbildende mittlere und höhere Schulen, Neue Mittelschulen und Hauptschulen etc.

Termin | Anmeldung | Organisatorisches

  • So, 14.07.2024 (Anreise/ Beginn am Abend 18.00 Uhr) – Mi, 17.07.2024 (Ende gg. Mittag/ Abreise).
  • Die Anmeldung über die PH Tirol ist vom 1.11. bis zum 30.11.2023 hier möglich. Wichtige Informationen zu Immatrikulation und Registrierung an der PH Tirol finden Sie hier.
  • Das Bundesseminar findet am Universitätszentrum Obergurgl (Ötztal/Tirol) statt.
  • Exkursionen im Gelände, am Gletscher, erfordern Wanderausrüstung.

11. August 2023
von Veronika Deisenrieder
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KIDZ PAZ-NOWn – Erfahrungen im ersten Schuljahr

Kick Off Workshop

Über 60 Schüler*innen, 7 Lehrer*innen, 12 Partner*innen des Paznauns (z.B. Bürgermeister verschiedener Gemeinden, Leher*innenverband, Förster, Feuerwehr und Krisentinterventionsteam) und das wissenschaftliche Team der Medizinischen Universität sowie der Universität Innsbruck nahmen zu Beginn der zweiten Schujahreshälfte am Kick-Off Workshop in der Aula der Mittelschule Paznaun teil. Menschen verschiedener Generationen mit diversen Ansichten und Erfahrungen kamen zusammen und tauschten sich aus über erste Ideen und Vorstellungen zur Stärkung von Individuen und Gemeinden im Paznaun in Zeiten des Klimawandels. Auch die Tiroler Tageszeitung berichtete über das Event hier.

Individuelle Projektarbeiten

In den Wochen und Monaten nach dem Kick Off wurde den Schüler*innen Raum und Zeit gegeben, sich ihren persönlichen Forschungsfragen zu widmen hinsichtlich der Leitfrage Was macht uns persönlich und unsere Gemeinden stark im Paznaun? Im Rahmen von individuellen Projektarbeiten kristallisierte sich eine Bandbreite natur- und sozialwissenschaftlicher Bereiche heraus, welche für die Schüler*innen relevant sind, z.B. Mobilität und Verkehr, Freizeit und Aktivitäten, Umweltschutz und Müll, Tourismus & Ressourcen und Ernährung.

Forschungswoche im Paznaun

In der vorletzten Schulwoche trafen Schüler*innen, Lehrer*innen, Partner*innen aus der Gesellschaft und Forscher*innen erneut zusammen, um die verschiedenen Fragestellungen verschiedener Bereiche inner- und außerhalb des Klassenzimmers an mehreren, aufeinanderfolgenden Tagen zu erforschen.

Themenbezogen wurden unteschiedliche Insitutionen mit ihren jeweiligen Repräsentant*innen im Paznaun aufgesucht, wie verschiedene Gemeinden, verschiedene Niederlassungen der Feuerwehr, der Tourismusverband Ischgl, Waldgebiete in Kappl, der Erlebnispark in Kappl, eine Almwirtschaft in See sowie der Speichersee in Galtür.

Abbildung 1: Schüler*innen erarbeiten gemeinsam mit Waldaufseher Markus Kofler Eigenschaften eines klimafitten Waldes.

Abbildung 2: Schüler der MS Paznaun befrägt den Leiter des Tourismusverbands, Ötztal, Christoph Rauch, zur Umsetzung eines durchgehenden Radwegs im Paznaun.

Zusätzlich wurde vom Team der Medizinischen Universität Innsbruck ein halbtägiges Resilienztraining mit den Schüler*innen durchgeführt, das den Schüler*innen auch Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme in persönlichen Krisensituationen aufzeigte.

Am Ende der Woche präsentierten die Schüler*innen im Rahmen einer Synthese ihre Forschungsergebnisse in der Aula der Mittelschule Paznaun und erhielten ein Zertifkat für Ihre Teilnahme, das ihren Lebenslauf ergänzt.

Für das kommende Schuljahr werden die Lerneffekte aus dem ersten Projektjahr genutzt, um künftig die Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft und Wissenschaft zu verbessern, indem interdiszplinäre Zusammenhänge von Resilienz und Klimawandel genauer geklärt werden, verschiedene Weltvorstellungen unterschiedlicher Partner*innen zu relevanten Tehmen zusammengebracht werden und klassische Bildungsansätze und Ansätze der Bildung für nachhaltige Entwicklung vereint werden. Für das kommende Schuljahr 23,24 bilden zwei weitere Schulen – die PTS Landeck und das BRG – Teil dieser insgesamt dreijährigen Forschungs-Bildungs Kooperation.

1. August 2022
von Nina Liebhaber
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Zwei PhD-Stellen ausgeschrieben

Im Umfeld des k.i.d.21 Teams sind zwei spannende PhD-Stellen zu besetzen. Für die Projekte makingAchange und Freeze For Future – Gletscherwelten suchen wir ab dem 1.10.22 bzw. 1.11.22 neue tatkräftige Kolleg*innen.

Die Stellen beinhalten eine interessante, abwechslungsreiche und herausfordernde Beschäftigung in der Forschungsgruppe Education and Communication for Sustainable Development, sowie die Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen kooperierenden Wissenschaftler*innen.

Wir freuen uns auf Ihre Onlinebewerbung asap, jedoch bis spätestens 15.09.2022.


3. Juni 2022
von Nina Liebhaber
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Wie klappt die klimafreundliche Landwirtschaft? Schüler*innen beraten den Voglhof in Dietersburg

Eine kleine Manufaktur mit Solaranlagen, Pfandgläsern, Automaten für nachhaltige Produkte, Videos über deren Herstellung und einem spannenden Workshopangebot für Interessierte – das ist die Vision der Schüler*innen des P-Seminars Biologie des Karl-von-Closen Gymnasiums in Eggenfelden. Ende Mai entwickelten sie diese Ideen gemeinsam mit den Forscherinnen der Universität Innsbruck, Nina Liebhaber und Melanie Frick.

Die Herstellung von Lebensmitteln ist ein wichtiger Bereich, wenn es darum geht, klimafreundlicher zu werden. Etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen wird der Lebensmittelproduktion zugeschrieben. Karin und Tobi Neumaier bemühen sich auf ihrem idyllisch gelegenen Voglhof bereits seit etlichen Jahren um möglichst nachhaltige Produktion. Somit war der Hof der ideale Ort, um etablierte Klimaschutzmaßnahmen kennenzulernen. Im Sinne des Forschungsprojekts k.i.d.Z.21_aCtiOn2 stellten sich die Forscherinnen und Schüler*innen zudem die schwierige Aufgabe, weitere Potentiale zu identifizieren, wie noch klimafreundlicher gewirtschaftet werden könnte. Keine einfache Aufgabe – da waren sich alle einig. Dennoch entwickelten die Schüler*innen kreative, effektive und umsetzbare Vorschläge zur weiteren Reduktion von Emissionen.

Statt sich in der Schule theoretisch mit Nachhaltigkeit zu beschäftigten, verlegten die Schüler*innen des P-Seminars ihren Unterricht mit ihrem Biologielehrer, Matthias Röckl, an den Voglhof, wo sie von Karin und Tobi Neumaier herzlich empfangen wurden. Die beiden führen den kleinen Hof mit Leib und Seele und berichteten aus ihrem Alltag in ihrer kleinen Manufaktur. „Urgeschmack“, Regionalität und Saisonalität – unter diesem Motto stellen sie Fruchtaufstriche, Sauerkonserven und saisonale Köstlichkeiten her. Auf einem Hofrundgang erkundeten die Schüler*innen die Weiden der kleinen Wasserbüffelherde, deren Stall sowie den schönen Obstgarten und die vielen Gemüsebeete. Karin Neumaier weihte die Besucher*innen dabei auch in einige ihrer Gartentipps und Experimente ein, etwa, dass Tomaten und Zwiebel zusammen gepflanzt werden sollten und was man aus der kaum mehr bekannten Mispel herstellen kann. In die Küche durften die Schüler*innen später auch selbst aktiv werden und stellten kleine Gläser mit fermentierten Radieschen her. Deren Blätter verarbeitete die Küchenchefin in köstliches Radieschenblätterpesto, mit dem sich alle Fleißigen stärken durften. Die Schüler*innen beschäftigen sich auch in ihrem P-Seminar bei Matthias Röckl mit der Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln und waren entsprechend begeistert von dieser Praxiserfahrung.

Auf der Suche nach nachhaltigen Potentialen durften die Jugendlichen alles genau unter die Lupe nehmen. Nach dem Prinzip des forschenden Lernens wählten die Schüler*innen in der Forschungsbildungskooperation k.i.d.Z.21_aCtiOn2 Themen, die sie selbst interessierten und bei denen sie die Reduktion von Emissionen für möglich erachteten. Gemeinsam mit den Forscherinnen hinterfragten sie kritisch den Status Quo und erarbeiteten anschließend konkrete und effektive Lösungsvorschläge. Schließlich entschieden sich die jungen Erwachsenen für folgende Themen:

  • Wie kann ein funktionierendes Pfandrückgabesystem für die verwendeten Einweckgläser umgesetzt werden?
  • (Wie) Kann der Hof mit neuen Solarpanelen klimaneutral werden?
  • Wie könnte durch einen zentralen kontaktlosen Verkaufsautomaten (Regiomaten) die Anfahrt der Kund*innen verkürzt und die Nachfrage gesteigert werden?
  • Wie könnte ein Imagefilm über den Voglhof von Nutzen sein und was müsste darin zu sehen sein?
  • Und welche Workshops könnten für Kinder und Jugendliche angeboten werden, um sie mit Lebensmitteln und deren Produktion vertraut zu machen?

Während der drei Projekttage galt es, die Ideen und Lösungsvorschläge so konkret wie möglich auszuarbeiten. Kosten und Nutzen für Karin und Tobi Neumaier wurden analysiert. Die möglichst detailgenauen Vorschläge sollten für die beiden leicht weiter zu verfolgen sein. Zur Unterstützung der Erarbeitung von möglichen Maßnahmen sowie deren Finanzierungsoptionen war außerdem Martin Fleischmann vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen vor Ort und stand den Schüler*innen bei Fragen zur Seite. 

Zum Abschluss der Projekttage präsentierten die Schüler*innen ihre Überlegungen und Ergebnisse dem Voglhof-Team. Anwesend waren außerdem Schulleiterin des Karl-von-Closen Gymnasiums, Frau Raith, sowie Ludwig Reil, Vorsitzender vom Direktvermarkter Verband Rottal-Inn. Bemerkenswert waren die Kreativität und Genauigkeit, die in den Ideen der Schüler*innen steckten. Dabei achteten sie besonders darauf, dass die klimafreundlichen Maßnahmen realistisch und möglichst direkt umsetzbar waren. Nicht nur Karin und Tobi Neumaier waren begeistert von den detaillierten und äußerst hilfreichen Ideen und haben zugesichert, einige der neuen Vorschläge möglichst bald umzusetzen. Auch die Jugendlichen haben viel mitgenommen: Vor allem der nachhaltige Umgang mit Natur und Tieren hat sie überzeugt, und einige von ihnen wollen sich dieses Jahr auch im eigenen Garten und der eigenen Küche austoben. Längst nicht selbstverständlich ist es auch für die Klimabildungsforscherinnen so direkt forschen und klimafreundliche Veränderungen bewirken zu können. So konnten im Sinne der transdisziplinären Zusammenarbeit am Ende alle Projektbeteiligten viel lernen. Wir wünschen dem Voglhof alles Gute für die Zukunft, und für alle, die ihn noch nicht kennen: schaut mal vorbei, in Dietersburg oder auf Instagram!

20. Mai 2022
von Melanie Frick
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K.i.d.Z.21_aCtiOn2 im Würth Hochenburger Baumarkt in Innsbruck

Vier Tage lang hatten die Jugendlichen aus dem Reithmann Gymnasium (Innsbruck) die Möglichkeit, den Würth Hochenburger Baumarkt in Innsbruck genauer unter die Lupe zu nehmen, zu recherchieren, MitarbeiterInnen und KundInnen zu befragen und Potentiale für mehr Klimafreundlichkeit zu entdecken.

Zum Auftakt gab es für die Schülerinnen und Schüler eine Führung durch das Gebäude und einzelne Abteilungen im Baumarkt wurden vorgestellt, hier bekamen sie einen groben Überblick und konnten erste Fragen stellen. Im Anschluss daran beschäftigten sich die Jugendlichen in Kleingruppen damit, Potentiale zu erkennen und Hintergründe zu erforschen. Die Jugendlichen haben KundInnen und MitarbeiterInnen befragt, Lampen gezählt und deren Stromverbrauch berechnet, sowie nach Lösungen recherchiert oder Beobachtungen angestellt.

Ein wichtiger Ansatz im Projekt k.i.d.Z.21_aCtiOn2 ist das kritische Hinterfragen von Sachverhalten und dessen Ursachenforschung, um anschließend konkrete und effektive Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Daraufhin legten sich die SchülerInnen auf folgende Themen fest:

  • Wo kann Verpackungsmüll reduziert werden?
  • Wie kommt eine klimafreundliche Produktecke bei den KundInnen an?
  • Wie kann die Anfahrt der MitarbeiterInnen klimafreundlicher gestaltet werden?
  • Wie können klimafreundliche Produkte gekennzeichnet werden
  • Welche Energieeinsparpotentiale gibt es in der Innsbrucker Filiale?

Das Projekt wurde von Nina Liebhaber und Melanie Frick, Mitarbeiterinnen der Universität Innsbruck und der Tirol Klinik begleitet. Ein Highlight in der Projektwoche war der Austausch mit Simon Meinschad dem Geschäftführer der hollu Systemhygiene Gmbh, ein Unternehmen das mit gutem Beispiel voran geht und die Unternehmensstrategie anhand der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDG’s) ausgerichtet hat. Er nahm sich die Zeit und eröffnete den SchülerInnen in einem Gespräch spannende Praxisbeispiele und eine neue Sicht auf die Dinge. Herr Meinschad glaubt daran, dass die Welt voller Lösungen steckt und bestätigte die jungen Menschen in ihrem Denken und ihren Ansätzen. Außerdem ging er konkret auf die Ideen der SchülerInnen ein und gab Ihnen Tipps bei der Ideenentwicklung. Zur weiteren Unterstützung waren die WissenschaftlerInnen Lars Keller, Katharina Hüfner und Gerd Michelsen vor Ort und sorgten für einen spannenden Austausch. Außerdem standen die MitarbeiterInnen des Baumarkts jeder Zeit für Rückfragen zur Verfügung und unterstützen damit die Jugendlichen.

Am letzten Tag stellten die SchülerInnen ihre Projektergebnisse MitarbeiterInnen aus der Personalabteilung, dem Immobilien- und Facility Management, der Bereichsleitung und der Marktleitung des Baumarkts vor. Neben spannendem Feedback gab es dabei viel Anerkennung und Dankbarkeit für die jungen KlimaschützerInnen. Auf die Rückfrage, ob junge Menschen bei Arbeitgeber Suche auf Nachhaltigkeit achten würden, war die Antwort der 6 B klar und eindeutig: “Definitiv spielt das eine wichtige Rolle und auch wenn wir als KundInnen in den Baumarkt gehen, würden wir Schrauben lieber in einem Papiersackerl als in Folie kaufen.”

Ein ganz großer Dank geht an die 6 B und ihrem Klassenleiter Dietmar Neururer. Ihr habt wertvolle Ergebnisse erzielt und viele Potentiale aufgezeigt! Jetzt liegt es an den MitarbeiterInnen des Würth Hochenburger Baumarkts, etwas aus den Ergebnissen zu machen und anderen Baumärkten als klimafreundliches Vorbild voranzugehen. Bei den Befragungen von KundInnen war allerdings eine ganz klare Tendenz erkennbar: Das Interesse an klimafreundlichen Produkten ist vorhanden und wird in Zukunft vermutlich noch weiter steigen.

4. April 2022
von Veronika Deisenrieder
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Kick-off „k.i.d.Z.21 – kompetent in die Zukunft“ – in der Schule, wo Alles begann

Nach zwei Jahren in virtueller Form wurde das Programm zur Klimawandelbildung „k.i.d.Z.21 – kompetent in die Zukunft“ endlich wieder durch eine feierliche Kick-Off Präsenzveranstaltung in der Aula des Karl-von-Closen (KvC) Gymnasiums eröffnet.

Rund 90 SchülerInnen der 8. Klassen, deren Lehrpersonen, sowie ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis nahmen am 18. März teil. Nach einem Impulsvortrag von Lars Keller, dem Gründer von k.i.d.Z.21, wurden drei Siegerlogos im Rahmen des Logowettberwerbs gekürt.

Danach durften sich die SchülerInnen im Rahmen vier verschiedener Workshops unter Leitung diverser ExpertInnen genauer mit Themen zum Klimawandel auseinandersetzen: vom Lernen über nachwachsende Rohstoffe und Ressourcenalternativen, über Fragen des Umweltschutzes, bis zu kreativen Entwürfen von Alltags- und Zukunftszenarien. Auch eine kritische Diskussion zur Gestaltung der Klimawandelbildung im 21. Jahrhundert durfte nicht fehlen. Schließlich wurden im Plenum die Ergebnisse zusammengetragen und Schlussfolgerungen für Bewusstseinsbildung zum Klimawandel gezogen.

Während des restlichen k.i.d.Z.21 Schuljahres gestalten SchülerInnen im fächerübergreifenden Unterricht selbstständig individuelle Schulprojekte zum Klimawandel (z.B. Podcasts zum Klimawandel, die Berechnung des CO2-Fußabdrucks zu Zeiten der Römer oder klimafreundliche DIY-Workshops für Kosmetikprodukte). Als Höhepunkt von k.i.d.Z.21 gelten die Forschungswochen in Obergurgl am Ende des Schuljahres auch für die Eggenfeldender SchülerInnen und Lehrerpersonen. In Begleitung von ExperttInnen verschiedener sozial- und naturwissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Tourismus, Ethik, Gletscher/Frost, Vegetation/Boden) wird dort der Klimawandel mit seinen Folgewirkungen an entsprechenden Stationen im Gelände erforscht, z.B. bei der Begehung des Gaisbergferner Gletschers.

Einst die Pionierschule einer länderübergreifenden Initiative zur Klimawandelbildung, verbindet das KvC Eggenfelden mit der Universität Innsbruck mittlerweile nicht nur eine gute Dekade partnerschaftlicher Zusammenarbeit, sondern auch eine langjährige Freundschaft, welche zusätzlich durch die Veranstaltung gewürdigt wurde. Wir freuen uns auf weitere Jahre freundschaftlicher und effektiver Zusammenarbeit.

Herzlichen Dank an alle SchülerInnen, Lehrpersonen und ExpertInnen, die am Kick-Off 21/22 in Eggenfelden beteiligt waren!

4. November 2021
von Susanne Kubisch
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k.i.d.Z.21 star­tete ins neue Schul­jahr 2021/22

Am 15. Oktober nahmen in der SOWI-Aula insgesamt 172 SchülerInnen der 4. Klassen mit begleitenden Lehrpersonen des Bundesrealgymnasiums (BRG) in der Au sowie des Akademischen Gymnasiums Innsbruck (AGI) teil. Unterstützt wurden diese durch lokale ExpertInnen aus den Bereichen Natur- und Klimaschutz, der Jugendbewegung FridaysForFuture (FFF) sowie der Universität Innsbruck. Wie jedes Jahr nahm auch LH-StV Mag. Ingrid Felipe teil, die die Bedeutung der jungen Generation und deren notwendigen Einfluss auf politische Maßnahmen betonte. In unterschiedlichen Formaten arbeiten die Schulen ganzjährig mit der Universität Innsbruck zusammen. Ziel der Forschungs-Bildungs-Kooperation ist es, die Jugendlichen als ZukunftsträgerInnen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Dafür soll insbesondere die Wahrnehmung und das Bewusstsein für den Klimawandel gesteigert werden, individuelle Handlungs- und Anpassungsfähigkeit erhöht, sowie die Selbstwirksamkeit in Bezug auf klimafreundliches Handeln gestärkt werden.

Der Kick-Off dient als Einstieg in eine spannende Zusammenarbeit zwischen SchülerInnen und WissenschaftlerInnen. Während des diesjährigen Kick-Off Events diskutierten die SchülerInnen in Kleingruppen gemeinsam mit wissenschaftlichen ExpertInnen verschiedene Schlagworte in Verbindung mit dem Klimawandel auf einer globalen, abstrakten Ebene (z. B. Nachhaltigkeit) bis hin zu einer lokalen, persönlichen Ebene (z. B. meine (Zukunfts-)vision, meine Stadt) (siehe Foto). In einer dritten Runde machten sich SchülerInnen Gedanken, inwiefern sie dem Klimawandel in ihrem eigenen Leben bereits begegnet sind und teilten dies in Form einer Geschichte mit dem SenseMaker Tool. Zu Ende des Kick-Offs wurden die Gruppenergebnisse vorgestellt und die SchülerInnen vom k.i.d.Z.21-Team und LH-StV Mag. Ingrid Felipe verabschiedet.

SchülerInnen diskutieren im Kick-Off ihre Visionen für eine nachhaltige Zukunft (Foto: Susanne Kubisch)
Gemeinsam auf den Spuren des Klimawandels (Foto: Susanne Kubisch)

Über ein gesamtes k.i.d.Z.21-Schuljahr gestalten SchülerInnen im fächerübergreifenden Unterricht zum Thema Klimawandel selbstständig individuelle Schulprojekte (z.B. Betreuen von Bienenvölkern, Bilden von Fahrradgemeinschaften zur Schule oder Durchführen vegetarischer Wochen). Der Höhepunkt findet am Ende des Schuljahres im Rahmen der ForscherInnenwoche im Alpinen Hochgebirge statt. In Begleitung von ExpertInnen aus verschiedenen sozial- und naturwissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Tourismus, Ethik, Gletscher, Vegetation, Boden und Ernährung) erforschen SchülerInnen den Klimawandel mit seinen Folgeerscheinungen im Gelände, z.B. im Rahmen einer Gletscherbegehung.

Das Projekt wird von der Arbeitsgruppe „Education and Communication for Sustainable Development“ (EDUCOMSD) des Instituts für Geographie koordiniert und wissenschaftlich begleitet. Mithilfe standardisierter Befragungen werden Konzepte der SchülerInnen erfasst, um das Projekt fortlaufend zu evaluieren und weiter zu entwickeln.

Herzlichen Dank an alle SchülerInnen und Lehrpersonen, die an der Kick-off Veranstaltung beteiligt waren und insbesondere an unsere helfenden Studierenden sowie an die ExpertInnen des Naturparks Karwendel, Natopia, Abteilung Waldschutz Land Tirol, FFF und an die Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe.

Sandra Parth & Veronika Deisenrieder


22. Juli 2021
von Karin Oberauer
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Lehrer*innen aus ganz Österreich beschäftigen sich mit Klimawandel(folgen) in Obergurgl

Ein besonderes Highlight des k.i.d.Z.21 – Jahres 2021 sind die beiden Lehrer*innen-Fortbildungen, die im Zeitraum von 11.-17. Juli mit insgesamt 26 Lehrpersonen aus ganz Österreich in Obergurgl (Tirol) stattfinden konnten. Durch das Setting im Hochgebirge als Grundlage dieser Fortbildung, wurde so viel Zeit wie möglich im Freien verbracht. Dadurch konnten die aktuellen Covid19-Maßnahmen entsprechend eingehalten werden und die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet werden.

Skizzieren im Gelände: Sind Spuren früherer Vergletscherung sichtbar?

Da die Lehrpersonen in diesem Jahr keine teilnehmenden Schüler*innen kennen lernen konnten, lag der Fokus auf dem eigenen Erleben und Erforschen des Gebietes, wie es im Normalfall auch für die Schüler*innen vorgesehen ist. Am jeweils zweiten Tag der Fortbildung erforschten die Lehrer*innen mit Hilfe von (historischen) Karten, aber vor allem durch die Beobachtung der Geländeformen, den Gletscherrückgang seit 1850. Bei dieser Tätigkeit wurden sie vom Experten und Veranstaltungsleiter Lars Keller begleitet. Im Zuge der Umweltethik-Station, die von der erfahrenen Expertin Anita Keij begleitet wurde, setzten sich die Teilnehmer*innen intensiv mit Mensch-Umwelt-Beziehungen und ethischen Fragestellungen auseinander. Zwischen den aktiven Phasen, in denen die Teilnehmer*innen eigene Erfahrungen sammeln konnten, boten Impulsvorträge, zum Beispiel über die aktuelle Klimawandelforschung von Hans Stötter, über Bildung für nachhaltige Entwicklung von Lars Keller, oder über die Forschungstätigkeiten in Obergurgl von Klaus Schallhart, die Möglichkeit zum Austausch.

k.i.d.Z.21 wächst kontinuierlich weiter! Darum bekamen die Teilnehmer*innen am letzten Vormittag genügend Raum und Zeit noch offene Fragen zu klären, sich miteinander zu vernetzen und die Strukturen der eigenen Schulen zu diskutieren. Somit wurden die ersten Schritte für eine Umsetzung von k.i.d.Z.21 im nächsten Schuljahr 2022 gesetzt. Wir freuen uns sehr über die positiven Rückmeldungen und die Motivation der teilnehmenden Lehrer*innen k.i.d.Z.21 zukünftig an der eigenen Schule zu etablieren. Schritt für Schritt können wir so einen Beitrag zur Veränderung der Welt leisten.

Am Gaisbergferner erforschern die Lehrer*innen Spuren des Gletscherrückgangs.