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„Es betrifft uns alle und wenn manche nichts machen sind wir trotzdem alle dran“

Schüler/in der 8.Jahrgangsstufe des KvC-Gymnasiums

Forschung

Der menschengemachte Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts (IPCC, 2018). Die Gesellschaft ist jedoch nicht nur verantwortlich für den Klimawandel, sondern nimmt auch eine bedeutende Rolle in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel und den Klimaschutz ein (IPCC, 2018; O’Brien 2018). Insbesondere junge Menschen werden im Laufe ihres Lebens von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein, daher ist ihr Engagment als EntscheidungsträgerInnen von heute und morgen von besonderer Bedeutung (Corner et al. 2015). Klimawandelbildung und -kommunikation sind entscheidend in Bezug auf Bewusstseinsbildung und Handeln. Die Forschungs-Bildungskooperation k.i.d.Z.21 zielt daher auf Bewusstseinsbildung ab (Keller et al. 2019; Stötter et al. 2016).

Zur laufenden Projektentwicklung und Gewinnung neuer Erkenntnisse, insbesondere in der Klimawandelbildung und -kommunikation, wird das Projekt k.i.d.Z.21 wissenschaftlich begleitet. Für die Evaluation des Projektes, das mit einem Pilotprojekt am Gymnasium Eggenfelden 2012 gestartet hat, gibt es mittlerweile zehnjährige Datenreihen von teilnehmenden SchülerInnen (zwischen 14-18 Jahre) vor und nach der Teilnahme am Projekt. Über ein Pre-Post-Testverfahren werden so wichtige Erkenntnisse über  Einstellungen, Wissen und Präkonzepte der Jugendlichen zum Thema Klimawandel gewonnen.

Jeweils zu Beginn des Schuljahres werden mittels halb-standardisierter Fragebögen die bestehenden Konzepte und Einstellungen der SchülerInnen zum Thema Klimawandel und dessen Folgen erhoben. Am Ende des Schuljahres werden diese Erhebungen als Posttest wiederholt und die Ergebnisse in einem Pretest-Posttest-Vergleich gegenübergestellt. Zusätzlich werden die SchülerInnen im Posttest gebeten, die einzelnen Projektphasen bezüglich ihres Lernfortschritts und ihrer Erkenntnisgewinnung zu bewerten. Daraus lassen sich Erkenntnisse sowohl für die inhaltliche als auch die methodische Gestaltung des transdisziplinären Dialogs zwischen SchülerInnen und ExpertInnen ziehen.

Jeweils zu Beginn und Ende der Forschungswochen im Hochgebirge erstellen die SchülerInnen individuelle Skizzen mit ihren wichtigsten Fragen und Erkenntnissen während des Forschungsaufenthalts. Anhand dieser wird untersucht, mit welchen Fragen und Konzepten die SchülerInnen in den Dialog mit den WissenschaftlerInnen treten wollen und wie sich diese im Zuge der Forschung im Hochgebirge ändern. Ergänzt wird dies durch Forschungstagebücher, in denen die SchülerInnen während der Forschungswoche ihre Lernfortschritte dokumentieren und reflektieren.

Das Projekt k.i.d.Z.21 ist Teil verschiedener nationaler und internationaler Projekte:

Im Auftrag des Bildungsministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung gibt das Climate Change Center Austria (CCCA) durch das Projekt makingAchange Schulen der Sekundarstufe in Österreich die Möglichkeit, sich aktiv für das Erreichen nachhaltiger Entwicklungsziele und damit auch Klimaziele zu engagieren. Das übergeordnete Ziel von makingAchange ist es, einen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft zu leisten.

Das Projekt CryoSoil_TRANSFORM setzt sich intensiv mit den durch den Klimawandel verändernden Sphären Kryosphäre und Boden auseinander. Vor dem Hintergrund, dass Boden sowohl als Nährstoff- und Wasserspeicher als auch, durch seine Schutzfunktion, bedeutend für Hochgebirgs-Ökosysteme sowie tiefer liegende Siedlungsräume ist, werden die Gebiete Kaunertal (Tirol) und Martelltal (Südtirol) wissenschaftlich erschlossen (u.a. Entwicklung geeigneter Lernsettings zur Klimawandelbildung).

Ziel des Projekts Science Education for Action and Engagement for Sustainability (SEAS) ist es, die Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Partner*innen zu fördern, um gemeinsam an sozialrelevanten Problemstellungen in den Local Communities (z.B. Gemeinden) zu arbeiten, um zum Wohl der Gesellschaft sowie einer nachhaltigen Zukunft beizutragen.

Da Handeln eine entscheidende Rolle in Bezug auf eine klimafreundliche Zukunft spielt, fokussiert sich das auf k.i.d.Z.21 aufbauende Projekt k.i.d.Z.21 aCtion2 über die Bewusstseinsbildung hinaus auf das Handeln:

Das Projekt k.i.d.Z.21_aCtiOn verfolgt das große Ziel, die Brücke zwischen Wissen und Handeln im Kontext des Klimawandels weiter zu erforschen. Außerdem werden Schüler*innen begleitet, ihre Schule klimafreundlicher zu gestalten, indem eine CO2 Bilanz ihrer Schule erstellt wird und daraufhin Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, diese errechneten Emissionen zu reduzieren

Literatur:

IPCC. 2018. “Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the Impacts of Global Warming of 1.5°C Above Pre-Industrial Levels and Related Global Greenhouse Gas Emission Pathways, in the Context of Strengthening the Global Response to the Threat of Climate Change, Sustainable Development, and Efforts to Eradicate Poverty: [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, H.-O. Pörtner, D. Roberts, J. Skea, P.R. Shukla, A. Pirani, W. Moufouma-Okia, C. Péan, R. Pidcock, S. Connors, J.B.R. Matthews, Y. Chen, X. Zhou, M.I. Gomis, E. Lonnoy, T. Maycock, M. Tignor, and T. Waterfield (Eds.)]. In Press.”

Keller, Lars, Johann Stötter, Anna Oberrauch, Alina Kuthe, Annemarie Körfgen, and Katharina Hüfner. 2019. “Changing Climate Change Education: Exploring Moderate Constructivist and Transdisciplinary Approaches Through the Research-Education Co-Operation K.I.D.Z.21.” GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society 28 (1): 35–43. https://doi.org/10.14512/gaia.28.1.10.

O’Brien, Karen. 2018. “Is the 1.5°C Target Possible? Exploring the Three Spheres of Transformation.” Current Opinion in Environmental Sustainability 31:153–60. https://doi.org/10.1016/j.cosust.2018.04.010.

Stötter, Johann, Lars Keller, Lara Lütke-Spatz, Anna Oberrauch, Annemarie Körfgen, and Alina Kuthe. 2016. “Kompetent in Die Zukunft : Die Forschungs-Bildungs-Kooperation Zur Klimawandelbildung K.I.D.Z.21 Und K.I.D.Z.21-Austria.” GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society 25 (3): 214–16. https://doi.org/10.14512/gaia.25.3.19.