Den Höhepunkt des k.i.d.Z.-Jahres für alle achten Klassen stellte die Forscherwoche im Hochgebirge auf der Jamtalhütte in Österreich dar. Vier Stationen (Gletscherkunde, Vegetation, Umweltethik und Tourismus) wurden von allen SchülerInnen durchlaufen, wobei die Auswirkungen des Klimawandels im Vordergrund standen.
Wie entwickelt sich der Wintertourismus? Gibt es neue Strategien für die Zukunft eines naturverträglichen Tourismus? Wie verschieben sich die Vegetationszonen und was ist das überhaupt? Warum schmelzen die Gletscher und welche Probleme bereitet das in Zukunft? Und wie funktioniert eigentlich die wissenschaftliche Forschung in allen diesen Gebieten?
So vielfältig waren die Fragestellungen, die von den SchülerInenn unter Anleitung von ExpertInnen der Uni Innsbruck, der BOKU Wien und den Tiroler Landesforsten auf ganz vielfältige Weise bearbeitet wurden.
Im Zuge ihrer Forschungsprojekte erlebten die SchülerInnen zum Beispiel die Unterschiede zwischen dem extrem verbauten Skiort Ischgl und der naturnahen Umgebung der Jamtalhütte. Dass in Ischgl der Mensch und seine Freizeitbedürfnisse im Vordergrund stehen und im Jamtal die Natur den Vorrang hat, haben sie schnell erkannt. Dass der naturnahe Tourismus aber auch Verzicht bedeutet (eine heiße Dusche oder ein WLAN-Anschluss wird plötzlich zum Luxus), haben sie am eigenen Leib erfahren.
An der Vegetationsstation haben sich die SchülerInnen unter anderem Gedanken zu den Anpassungsstrategien der Pflanzen gemacht: „Was packen wir in einen Rucksack, um im Gebirge zu überleben und welche „Hilfsmittel“ haben im Vergleich dazu die Pflanzen? Können diese extrem spezialisierten Arten sich im Klimawandel halten? Das waren spannende Fragen, die in der herrlichen Natur diskutiert wurden, während die Murmeltiere uns neugierig zugesehen haben.
Eines der Highlights war zweifelsohne der Ausflug auf die Gletscherzunge des Jamtalferners unter der Führung von zwei staatlich geprüften Bergführern. In zwei Seilschaften wurde den SchülerInnen und ihren LehrerInnen eindrücklich vor Augen geführt, dass ein Gletscher viel mehr ist als ein großer Haufen Eis und Schnee. Schließlich bot sich noch die Gelegenheit für einen spektakulären Blick in eine imposante Gletscherspalte, wie sie AlpinistInnen durchaus gefährlich werden kann. Deshalb wurde den AKGlern zum Abschluss noch demonstriert, wie man nach einem Spaltensturz wieder an die Oberfläche gerettet werden kann.
Die SchülerInnen waren nicht nur sehr motiviert und interessiert, sondern haben immer wieder betont, wie wichtig das Erleben in der freien Natur und die kreative Eigenarbeit war. Anstrengende und ruhige Elemente, Gruppenerlebnis, Zusammenhalt und auch individuelles Naturerlebnis abseits von Lärm und Stress – alles war möglich! Und das Ganze immer bei herrlichem Wetter und mit Blick auf die einmalige Bergkulisse und den Gletscher. Es steht außer Frage, dass die SchülerInnen viele interessante Eindrücke mit nach Hause ans AKG genommen haben.
(Autorin: Beate Rutkowski, AKG)